Der Biber an der St. Lambertikirche

Wenn man auf den Turm der St. Lambertikirche blickt und sich nach rechts wendet und dann um die Ecke des Turms schaut, sieht man in ca. 1m Höhe eine kleine verwitterte Inschrift mit einem Tier mit Schwimmhäuten abgebildet.

 
Diese Fragmente wurden erstmals 1930 beschrieben. Es handelt sich um die Reste eines Steines auf den Namen des Judocus von Beverförde. Er war um 1685 Dechant in St. Lamberti. Während seiner Amtszeit im Jahr 1686 (vielleicht verweisen die in die Mauer oben als Metallziffern eingelassenen 8 und 6 auf dieses Jahr) wurde begonnen, die beiden eingestürzten Türme durch einen neuen zu ersetzen. Beverfördes Wappenbild war der Biber, dessen Klauen mit den Schwimmhäuten auf dem Stein ebenfalls zu sehen sind. Es wird vermutet, dass es sich eher um den Teil eines Grundsteins oä. handelt als um einen Grabstein, aber da die Lebensdaten des „von Beverfoerde“ bisher noch nicht bekannt sind, bleibt dies fraglich. Die Familie war reich begütert (ua. in Heek und Nienborg), vielleicht hat er auch einen Teil der Baukosten aus der eigenen Schatulle finanziert. Die gefetteten Namensteile sind auf dem Stein zu lesen.


Quellen:
„Beverförde“ in wikipedia (Zugriff 15.10.2012)
von Spießen, Westf. Adelsgelschlechter
B. Lorenz, Die alten Grabmäler an der St. Lambertikirche …; in: Heimat-Blätter 8/1930

Wird auf dem Ursulamarkt die Ursula verkauft? Oder: Warum heißt der Markt so?

Den Ursulamarkt gibt es seit dem 21. Oktober 1435 als sogenannten "Elve dusent megede markt (heißt: Elftausend Mägde Markt)". Jedoch ist dieser Jahrmarkt weitaus älter und fand vorher immer am 29. August, dem Tag von Johanni Enthauptung statt.
Grund für die Verlegung des Jahrmarktes war, dass in Coesfeld auf Johanni Enthauptung in der St. Lambertikirche das Kirchweihfest gefeiert wurde. Der Marktbetrieb störte mit seinem Lärm die fromme Andacht in der Kirche.
Deshalb verlegte Bischof Heinrich von Moers als zuständiger Bischof von Münster auf Bitten der Stadt den Jahrmarkt vom 29. August auf den 21. Oktober - den Tag der hl. Ursula, die mit ihren angeblich 11000 Gefährtinnen als Märtyrerin verehrt wird.
Die originale Urkunde zur Verlegung findet sich noch heute im Stadtarchiv.

 
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